Frohe Ostern

Nachdem wir heute morgen zusammen mit Ben fleißig Ostereier gesucht haben, sitze ich nun irgendwo in Querétaro bei einem zugänglichen WLAN und stelle diesen Artikel ein. Internet für zu Hause ist beantragt und sollte in den nächsten 15 Werktagen zur Verfügung stehen. Mein Limit beim Smartphone ist bereits restlos überschritten, da wird man kreativ.

Wir wünschen allen ein frohes Osterfest und hoffen es ist ganz anders verlaufen als das meinige. 

Das begann am Donnerstagabend mit Grummeln im Bauch, der sich am Freitag zu einem ausgewachsenen Anfall von Montezumas Rache ausdehnte. Soweit wiederhergestellt konnte ich am Samstag die Familie zu einem mehrstündigen Shoppingmarathon ausführen. Mit dem voll bepackten Auto durfte ich direkt vor der Treppe zum Appartement parken. Nachdem ich völlig entnervt alle Einkäufe in der Wohnung hatte und Kathleen meinen mürrischen Gesichtsausdruck bemerkte, fragte sie mich ob ich beim Ausräumen etwas fallen gelassen hatte. Ich verneinte und erklärte das Geräusch, welches sie hörte rührte von der Verformung des Hecks unseres Mietwagens an einem Laternenmast. Nachdem der gemeinsame Lachanfall vorbei war stellte sie drei Dinge fest. Erstens ist da tatsächlich ein Laternenmast, zweitens ist der schief und ich war nicht der erste der den traf und drittens habe ich ein Ostern welches sie nicht geschenkt haben möchte. Kann ich gut verstehen.

Den Samstag verbrachte ich also ohne Internet und ohne Ahnung was zu tun ist mit der Reparatur und der Endmontage der Einrichtung unserer Wohnung. Gegen Abend teilte man mir mit, ich solle das Auto, wenn es noch fahrtüchtig ist, bis Montag weiter nutzen. Dann würde man sich um die Reparatur kümmern. Mit dieser Information bin ich erschöpft ins Bett gefallen. Gegen 3:45 Uhr war Kathleen dann der festen Überzeugung die Nacht sei zu Ende. Es stellte sich heraus, dass sie nur die Uhr nicht richtig gelesen hatte. Beim Versuch lautlos ins Bett zu kommen wurde Ramona munter und forderte Gassigehen ein. Vor lauter Freude pieselte sie ins Wohnzimmer. Auch Ben tapste, vom Licht geweckt, fröhlich in den Flur. Ich legte ihn in mein Bett, reinigte die Wohnung und ging zurück ins Schlafzimmer. Das warme Gefühl, welches sich beim Kuscheln mit unserem Sohn bekam stellte sich recht schnell als spontane Blasenentleerung heraus. Der Morgen war somit auch für mich gelaufen.

Da heute noch ein Besuch beim Tierarzt anstand, Ramona braucht noch einige Impfungen, habe ich das Auto nach Sonnenaufgang weitestgehend von spitzen Plastikteilen befreit und die Stoßstange notdürftig gerichtet. Dabei habe ich beim Hinlegen zum Reinigen ein Stück übersehen welches sich sogleich in meinen Kopf bohrte und mir eine heftig blutende Stichwunde hinterließ.

Nach diesen drei Tagen bin ich froh am Montag wieder auf Arbeit zu dürfen. Ich hoffe die Negativserie ist endlich vorbei.

Ein Gedanke zu „Frohe Ostern“

  1. Nachdem der Lachanfall vorbei ist: Hut ab! Eine drehbuchreife Leistung für Komödienliebhaber – auch als Slapstick geeignet. Ich lach erst mal wieder…..!

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