Millionencity mit Kleinstadtflair

Hier in Querétaro ist manches anders… Wir leben hier quasi in der Kleinstadt – so schön ruhig… So klingt es zumindest, wenn ich mich mit den vielen Mexikanern unterhalte, welche aus Mexiko City hinzugezogen sind. Dabei hat Querétaro selbst seine über eine Million Einwohner. Aber recht haben sie ja … Querétaro hat einfach viele Gesichter. Es gibt sie immer wieder die Bilder, die Momentaufnahmen, die Plätze, welche trotz der oft allgegenwärtigen Baustellen, der vielen Häuser, trotz der vielen rasenden und hupenden Autos auch bei uns das Bild von einer fast ländlichen Idylle aufkommen lassen. Sobald ich Ben in den Kindergarten fahre – laufen wird hier nicht so hoch geschätzt, wenn man sich ein Auto leisten kann und oft sind die Strecken auch einfach zu weit – sehe ich auf dem Feld Männer, welche mit jeweils zwei Pferden und einem Pflug von Hand das Feld umackern. Ländlicher geht es ja wohl kaum… Technischer Fortschritt scheint weit entfernt, die Zeit still gestanden. Gleichzeitig spielt Musik aus einem tragbaren Radio und die Bauern pfeifen fröhlich die Melodie mit. Ab und an wühlt dann auch eine Herde Schweine friedlich am Straßenrand vorm Kindergarten. Fahre ich  – mit 100km noch immer fast ein Verkehrshindernis – über die große Landstraße von unserem Ortsteil ins Zentrum von Querétaro sehe ich Kühe auf dem Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen. Völlig unbeeindruckt vom Verkehrslärm lassen sie sich das frische gespießte Gras schmecken. Weidezäune gibt es nicht… Auf dem Weg zu Erics Arbeit treiben indes Cowboys hoch zu Ross auf den angrenzenden Feldern ihre Rinder zusammen. Es wirkt ungewohnt und doch passend, wenn ein solcher Reiter in einem etwas dichter besiedelten Stadtteil plötzlich zwischen den vor Geschäften parkenden Autos daherkommt und natürlich entgegen der Fahrtrichtung die Straße bis zum nächsten unscheinbaren Weg entlang reitet. Cowboys haben wir hier übrigens nicht nur auf dem Pferd sitzend, sondern auch schon des Öfteren auf dem Fahrrad oder sogar auf dem Bagger fahrend entdeckt. Wohlgemerkt nur die Kopfbedeckung zum Schutz vor der Sonne lässt uns hierbei immer sofort an einen Cowboy denken 😉

 

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