Regenzeit

Zugegeben, ich war etwas skeptisch was die Bezeichnung Regenzeit in Querétaro angeht. Eine Stunde Regen jeden Abend hätte die Bezeichnung nicht wirklich verdient. In den letzten Tagen wurde es aber immer mehr und immer heftiger.
Heute habe ich den Regen in einem bisher unbekannten Ausmaß erlebt. Wenn man bei der Fahrt nach Hause mehrfach verzweifelt nach einem vierten Intervall für den Scheibenwischer sucht und das Aquaplaning nur gelegentlich von griffiger Straße unterbrochen wird bekommt man ein anderes Verständnis der Situation. Wir haben uns in den letzten Wochen schon an einige Pfützen und Wasserläufe gewöhnt. Heute jedoch habe ich auf dem Weg nach Hause kaum noch eine Straße gesehen. Da waren Teiche, dreispurige Seen, Wasserfontänen haben ganze Kleinwagen verschluckt und ein neuer Fluss hat meine Straße gekreuzt. Leider habe ich den zu spät erkannt, ich war von den Blitzen des Rings umher tobenden Gewitters noch abgelenkt.
Selbst in den dicht besiedelten Wohngebieten steht das Wasser. Zum einen weil die Straßen nicht wirklich durchdachte Neigungen haben und zum anderen weil die Kanalisation der Wassermassen nicht Herr wird. Da muss man sich vorsehen und den Quellen auf der Straße großzügig ausweichen. Es ist nicht gesagt, dass der Gullideckel noch an Ort und Stelle ist.
Ich bin unversehrt zu Hause angekommen und schaue während ich das schreibe immer mal wieder über die Straße in den Park. Es scheint die Pflanzen sind heute besonders durstig. Anders sind die Rasensprenger nicht zu erklären.

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