Wir feiern die Feste wie sie fallen

Nicht nur die Mexikaner finden ständig einen Grund zum Feiern auch die bayrischen Kollegen. Entschuldigung – ich meine natürlich die fränkischen… So gehen wir heute zum
Stärk‘ antrinken- wenn auch eigentlich mit einem  halben Tag Verspätung 😉

Das Stärk’ antrinken ist ein alter Brauch zu Beginn des neuen Jahres. Er findet am Vorabend des 6. Januar statt, der bis 1691 den Beginn des neuen Jahres markierte. Früher feierte man an diesem Tag das Neujahrsfest, deshalb heißt es in Franken heute noch Großneujahr, Hochneujahr oder „Öberschder“. Da der Franke an sich in seinen Traditionen verwurzelt ist und er gerne Bier trinkt, wappnet er sich gegen alles Unheil des neuen Jahres, indem man sich in geselliger Runde Kraft und Gesundheit, im Volksmund „Stärk“, antrinkt.

Damit die „Stärke“ auch ein ganzes Jahr vorhält, sollte er für jeden Monat des Jahres ein Seidla vom Bock trinken. Diese Gepflogenheit ist aus dem vorchristlichen Brauchtum der zwölf Raunächte entstanden, der Zeit „zwischen den Jahren“, in der Geister und Dämonen ihr Unwesen treiben. Durch Lärm, Ausräuchern und mit „Stärk“ sollten diese vertrieben werden.

Verbreitet ist der Brauch vor allem in Oberfranken und den angrenzenden Regionen. Stärk’ oder „Stärke“ steht dabei für Kraft und Gesundheit. [www.wikipedia.de]

Der heutige DreiKönigsTag ist indes auch für viele Mexikaner ein immens wichtiger Tag  – erst heute gibt es in vielen Familien die Geschenke. Und natürlich hat Ben auch noch einmal welche  abgefasst – es gab Weihnachten eben einfach nur die Hälfte 😉 Unserer Weihnachtsabend war übrigens mit drei anderen deutschen Familien so richtig gemütlich – deutsches Essen, Schwibbogen, echter Tannenbaum und natürlich ein Besuch vom Weihnachtsmanns.  Allerdings werden wir Erwachsenen wohl nächstes Jahr leer ausgehen, da wir den Weihnachtsmann ganz schrecklich ausgelacht haben. Aber stellt euch das einmal vor: Der Weihnachtsmann erzählt etwas von seiner weiten, neun stündigen Anreise vom Nordpol und wie warm es hier doch im Gegensatz zu dort sei und verliert just in diesem Moment unbemerkt seine Hose. Dass Ben dann auch noch ganz unbeirrt Jingle Bells gesungen hat, setzte allem die Krone auf. Wir haben uns vor Lachen nicht mehr eingekriegt…

Auch mexikanische Familien haben Heilig Abend ihren Spaß. Ein Großteil veranstaltet im Kreis der Familie eine Party mit lauter Musik und jeder Menge Spielen. Und nur in manchen Familien bringt Santa Claus dann in der Nacht zum 25.12. Geschenke für die Kinder. Die Kids hier sind dann oft der Meinung, Santa lebt nicht am Nordpol sondern in einer US Coca Cola Fabrik. Schließlich fahren hier überall diese Trucks mit seinem Bild darauf herum.

Aber zurück zu heute. Heute wird hier in Mexiko  traditionell eine Art FrüchteKuchenKranz angeschnitten. Darin befindet sich das Baby aus der Weihnachtskrippe. Wer dieses Baby in seinem Kuchenstück findet, muss am 02.02. alle beim Kuchenessen anwesenden Gäste zum Tamalesessen in sein Haus einladen. Und natürlich nehmen wir heute so ein Kuchen mit zum Stärk’ antrinken. Damit ist die nächste Fete – egal wo – schon gesichert.

Wie ihr seht, sind wir gut ins neue Jahr gerutscht und der Alkohol schmeckt auch 2018 noch. Einzig das Feuerwerk aus Deutschland haben wir zu Silvester etwas vermisst. Das kommt hier in Mexiko zum Jahresende – entgegen der sonst zu jedwedem Anlass üblichen Knallerei – echt schlecht weg…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.